In diesem Jahr ist es auch dem Letzten klar geworden, dass Digitalisierung nicht nur eine Daseinsberechtigung hat, sondern für einen Großteil der Unternehmen und Menschen existentiell ist. Mit Corona kam der Lock Down und kaum eine Firma kam ohne digitale Tools und Home Office aus. Und die meisten mittelständischen und kleinen Unternehmen mussten erst einmal die entsprechenden Infrastrukturen schaffen. Viele Unternehmen sahen sich mit immensen Herausforderungen konfrontiert – auf der einen Seite wegfallende Umsätze und auf der anderen dringend notwendige Investitionen. U.a. in IT – in Hard- und Software. Plötzlich mussten Mikro und Lautsprecher ausgestattete PCs und Laptops angeschafft werden, um online zu kommunizieren, zu präsentieren und zu schulen.
In vielen Unternehmen zeigten sich nun die fehlenden Investitionen der letzten Jahre in steinalten Betriebssystemen und Software. Abgesehen von der Unmöglichkeit, mit alten IT-Systemen und Software-Lösungen modern und agil zu arbeiten und einen Lockdown wie im Frühjahr 2020 zu überstehen, verprellen Sie sich auch die besten Leute.
Wer hat schon Lust, heute noch mit Windows 7 zu arbeiten und vom System ständig darauf hingewiesen zu werden, dass der Support für dieses System eingestellt wird? Wer will ständig dicke Kopfhörer aufsetzen und unter seinen Schreibtisch kriechen, um das Ding einzustöpseln und dann festzustellen, dass man zwar etwas hört, aber das Mikro nicht funktioniert? So macht sich Frust breit.
Jetzt, einige Monate später, haben viele den Turnaround geschafft – viele kleinere Unternehmen tun sich aber noch schwer, in die neue digitale Arbeitswelt einzusteigen. Obwohl digital inzwischen normal ist.
Hier greifen die Förderprogrammen für Digitalisierungsvorhaben und sollen dafür sorgen, dass Unternehmen die digitale Transformation vorantreiben. Auch die Bundesregierung unterstützt mit einem neuen Förderprogramm – Digital Jetzt – die Digitalisierungsvorhaben insbesondere Kleiner und Mittelständischer Unternehmen.
Digital Jetzt – Neue Förderung für die Digitalisierung des Mittelstandes
Damit kleine und mittelständische Unternehmen insbesondere im Zuge der Corona-Krise nicht den Anschluss an ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren, bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit „Digital Jetzt“ ein neues Förderprogramm für Digitalisierungsvorhaben an. Es unterstützt Unternehmen mit finanziellen Zuschüssen für die Investition in digitale Technologien und in die Qualifizierung der Mitarbeiter.
Auch die EU tut was
Neben Digital Jetzt bieten nicht nur Bund und Länder weitere Förderprogramme. Auch die EU tut eine ganze Menge, um kleine und mittlere Firmen im Staatenverbund gezielt zu fördern. Und zwar mit Förderprogrammen. Davon profitiert auch der deutsche Mittelstand. Denn mit finanzieller Hilfe lassen sich kostspielige Digitalisierungsvorhaben wesentlich leichter und schneller realisieren. Es lohnt auf jeden Fall, sich mit den europäischen Förderprogrammen näher zu beschäftigen. So erfahren Sie, ob Ihr Unternehmen zum Kreis der förderberechtigten Betriebe gehört und können sich bei einem positiven Ergebnis um eine geldwerte Unterstützung bewerben.
Im Mittelpunkt der EU-Förderung stehen drei Programme, die sich in der Zielsetzung etwas unterscheiden
1. Horizont 2020
KMU-Instrument: Das bekannte EU-Förderprogramm Horizont 2020 für Forschung und Innovation hat unter anderem die Aufgabe, eine wettbewerbsfähige Wirtschaft in Europa aufzubauen sowie eine Gesellschaft zu stärken, die sich auf Wissen und Fortschritt stützt. Zum Programm gehört auch ein Tool, das sich speziell an den Bedürfnissen kleiner und mittlerer Unternehmen orientiert. Im Fokus der Förderung stehen vor allem Unternehmen, die mit einem hohen Marktpotenzial innovative Entwicklungen vorantreiben.
Das Instrument deckt zahlreiche Technologiefelder ab, so dass förderberechtigte Firmen ihre Projekte selbst definieren können. Ein Schwerpunkt der Unterstützung ist der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.
2. COSME
Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für KMU: Mit COSME hat sich die EU gleich mehrere Ziele auf die Fahnen geschrieben. Zum einen sollen die Rahmenbedingungen für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Unternehmen verbessert werden. wobei ein besonderes Augenmerk auf kleineren und mittelständischen Firmen liegt. Zum anderen soll mit Hilfe des Programms eine unternehmerische Kultur gefördert werden. Ebenso spielt die Unterstützung von Neugründungen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus wollen die COSME-Initiatoren gerade auch dem Mittelstand den Zugang zum Markt und zu Finanzmitteln erleichtern.
Die Förderung arbeitet mit verschiedenen Zuschüssen und Finanzierungsinstrumenten, die auf europäischer, nationaler oder regionaler Ebene durch entsprechende Vermittler eingesetzt werden.
3. Eurostars
Das Förderprogramm für forschungstreibende KMU: Eurostars ist ein gemeinsames Förderprogramm der Forschungsinitiative EUREKA und der Europäischen Kommission. Zielvorgabe dieser Gemeinschaftsaktion ist es, kleinere und mittelständische Unternehmen verstärkt für eine europäische Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung zu motivieren.
Unterstützt wird die Entwicklung von innovativen Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen – wobei die jeweiligen Projekte von keiner bestimmten Technologie abhängig sind. Die Förderung der infrage kommenden Unternehmen erfolgt aus nationalen Mitteln, die durch einen Beitrag der Europäischen Kommission aufgestockt werden. Deutschland beteiligt sich mit Geldern aus dem Bundesforschungsministerium, die maximale Förderhöhe für deutsche Teilnehmer beträgt 500.000 Euro.